1423 van Verbettze
Die Kirche von Ferbitz ist eine neugotische Backsteinkirche, die viele barocke Ausstattungsstücke beherbergt, die aus der alten Kirche gerettet wurden.
Diese Kirche wurde 1905/06 erbaut, nachdem 1902 eine Generalkirchen-visitation der Kircheninspektion Lenzen, der damals schon über 600 Jahre alten Fachwerkkirche die Abbruchreife bescheinigte.
So erklärt sich das Vorhandensein des frühbarocken zweistöckigen Altars und der ebenfalls frühbarocken Kanzel, beide aus dem Jahr 1657.
Die Winterkirche wurde 1967 eingebaut und passt sich in ihrer äußeren Gestaltung sehr gut in den Kirchenraum ein, der im gleichen Jahr neu ausgemalt wurde. Inzwischen wurde die Kirche im Jahr 2006 farblich noch einmal völlig neu gestaltet.
Der Taufstein ist ein Geschenk der Laaslicher Kirchengemeinde. Damit bekam 1971 die Ferbitzer Kirche einen eigenen Taufstein.
2013 erhielt die Kirche zwei Bronzeglocken als Geschenk von der katholischen Kirchengemeinde Bornum im Bistum Hildesheim, deren Kirche aufgegeben werden musste.
Die Kanzel wurde von Jürgen Schulz, einem der drei letzten männlichen Einwohner von Ferbitz, die den Dreißigjährigen Krieg überlebt hatten - vielleicht in Dankbarkeit für die Bewahrung in den vergangenen grausigen Kriegsjahren - gestiftet. Rechts vom Altar sehen Sie einen aus dem 17. Jhr. stammenden evangelischen Predigerstuhl, dessen Brüstungskassetten mit biblischen Szenen bemalt wurden: der bußfertige Zöllner, der verlorene Sohn, Maria Magdalena und König David.
An der Westempore finden sich Darstellungen von Jesus Christus, Johannes dem Täufer und der 12 Apostel, die vermutlich aus der Spätrenaissance stammen. In der Mitte der Darstellungen ist in die Emporenbrüstung ein alter Emporenbalken der abgerissenen alten Kirche eingefügt.
An der rechten Kirchenwand finden sich drei gotische Holzfiguren, vermutlich ebenfalls wie Kanzel, Altar und Predigerstuhl aus der alten Ferbitzer Kirche stammend.
Eindeutig erkennbar ist die mittlere Figur als Maria mit dem Kind. Bei der Identifizierung der beiden männlichen Figuren als Gestalten der Bibel oder/und Kirchengeschichte sind wir auf Mutmaßungen angewiesen, da die Insignien, die eine Figur eindeutig identifizieren könnten, seit Ende des 18. Jhr. fehlen. Wir vermuten, dass es sich bei der Bischhofsfigur um einen der vier großen Kirchenlehrer (Augustinius? Ambrosius? Hieronymus? oder Georg?) handelt und bei der anderen um eine Apostel- oder Heiligenfigur (der Drachnkopf am Fuße der Figur könnte auf eine Darstellung des Hl. Georg hinweisen).
Der Kronleuchter ist ein Geschenk des Grafen von Wilamowitz-Möllendorf an die Ferbitzer Kirchengemeinde anlässlich der Einweihung ihrer neugebauten Kirche 1906.