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Ursula …
Neben den bekannten Orden der Franziskanerinnen, der Benediktinerinnen oder Dominikanerinnen gibt es auch den reinen Frauenorden der „Ursulinen“, die im Gegensatz zu den Vorgenannten kein männliches Pendant haben. Patronin dieses Ordens ist die heilige Ursula von Köln.
Sie ist eine der historisch schwer fassbaren Heiligen in der katholischen Kirche, deren Leben erst relativ spät (8. bis 9. Jhr.) in die Heiligenlegenden
Eingang gefunden hat.
Nach diesen Legenden soll sie in England etwa um 300-305 n. Chr. oder auch erst um 450 n. Chr. geboren sein. Sie war die Tochter eines britischen Königs, die Jungfräulichkeit gelobt hatte. Sie war aber von ihrem Vater einem heidnischen Fürstensohn versprochen worden.
Ursula erbat sich eine Frist von drei Jahren, in der sie sich auf die Ehe vorbereiten wollte. Der Fürstensohn sollte in diesen 3 Jahren im christlichen
Glauben unterrichtet und getauft werden. Zur Vorbereitung wollte sie mit zehn ausgewählten Jungfrauen nach Rom reisen. Durch einen Sturm gelangten sie aber an die Rheinmündung und dadurch nach Köln. In einem Traum erfuhr sie dann von einem Engel, dass sie nach ihrer Romreise, nicht mehr nach England zurückkehren würde, sondern nach Köln, wo sie das Martyrium erleiden werde.
Über ihrer Rückkehr nach Köln und das Zusammentreffen mit den Hunnen, die Köln eingenommen hatten, erzählen die Legenden unterschied-liches.
Auf das Ende von Ursula und ihren Gefährtinnen fokussieren sich aber alle Quellen: Als Letzte ihrer Gefährtinnen, die alleumgebracht wurden, wollte der Hunnenkönig Attila sie zur Frau nehmen. Da sie sich ihm aber standhaft weigerte, wurde sie von ihm mit einem Pfeil getötet. (Daher der Pfeil in der Hand der Ursula. Die Krone auf der Figur im Wootzer Heiligenaltar ist kein an die Person gebundenes Symbol, sondern deutet auf die fürstliche Herkunft der Person hin, manchmal symbolisiert sie auch den himmlischen Lohn für das auf Erden erlittene Martyrium → siehe Offenbarung 2,10 „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“)
Seit dem 10. Jhr. verbreitete sich nun die Verehrung der Ursula und ihrer Gefährtinnen. Die Verehrung von Ursula erhielt neuen Auftrieb als Elisabeth von Schönau (eine Mystikerin im 12.Jhr.) mehrere Visionen von Ursula und ihren Gefährtinnen hatte.
1534 wurde der nach ihr genannte Orden der Ursulinen in Brescia gegründet. Ursula gilt als die Patronin von u.a. den Jungfrauen, den Lehrerinnen,
den Tuchhändlern, der Universitäten Köln und Wien. Der 21. Oktober ist ihr Gedenktag – und natürlich verbinden sich Bauernregeln mit ihrem
Gedenktag: „St. Ursulas Beginn zeiget auf den Winter hin.“