Orgel Seedorf - Kirche-Lenzen-Lanz-Seedorf

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Kirchenmusik
Die Orgel in Seedorf
Am Montag, den 10. Juli 2017 war Treffpunkt in der Seedorfer Kirche.
Nach einigen Wochen Restaurierung war sie fertig: die Seedorfer Orgel. Schon lange lag sie der Kirchengemeinde auf dem Herzen, zumal sie neben der Lenzener Orgel die einzige (nun wieder) spielbare Orgel im Pfarrsprengel ist. Das ist aber nicht die einzige Verbindung zur Lenzener Orgel: der deutsche Orgelbauer Gottlieb Scholtze aus Ruppin, der der Lenzener Orgel seine unnachahmliche Handschrift aufgedrückt hat, hat auch seine Hände in der Seedorfer Orgel gehabt. Wobei bei der Restaurierung auch sichtbar wurde: es waren noch eine ganze Menge andere Hände, die in und an der Seedorfer Orgel im Spiel waren. Auch solche. :-)
Das Projekt wurde durchgeführt von der mecklenburgischen Orgelbaufirma Nußbücker aus Plau am See und finanziert von der Stiftung Orgelklang, der Stiftung zur „Rettung historischer Orgeln“, der Jugendund Kultur-Stiftung der Sparkasse Prignitz und der Kirchengemeinde Seedorf in Unterstützung der Kirchengemeinden Lanz und Bochin.Zur Abnahme der Arbeiten trafen sich Herr und Frau Arnold von der Orgelbaufirma, Dr. Draeger und Herr Jaap als Vertreter der kirchenkreislichen Bauinstanz, Kreiskantor Wauer und unsere Orgelschülerin Elly Steinke aus Baarz, die Kirchenältesten Frau Marohn und Herr Weiland und Pfarrer Nier.
Man war allerseits zufrieden und freut sich nun auf die musikalische „Inbetriebnahme“ durch die neue Kirchenmusikerin, Frau Bran.


  
  
Gottlieb Scholtze (?) - 18. Jh.  

Manual                           Pedal                           Manual C. D – c'''
Gedackt 8'                         fest angehangen            Manual C - f
Salicional 8'
Principal 8' (Diskant)
Flöte 4'
Principal 4'
Quinte 2 2/3'
Octave 2'
Mixtur 3f.



 



           




  
Neben der bedeutenden Gottlieb-Scholtze-Orgel in Lenzen hat der Pfarrsprengel Lenzen-Lanz-Seedorf nur noch eine zweite spielbare Orgel: die wunderschöne kleine Barockorgel von Seedorf.
Es gibt bisher kaum Nachrichten über die Entstehung der Orgel. Mehr als eine zeitliche Eingrenzung des Orgelbaus der Seedorfer Kirche ist in den Akten des Archivs nicht zu finden.
Die Orgel muss ca. 1775/1776 gebaut worden sein, denn in den erhaltenen Kirchenrechnungen dieser Jahre quittierte der „Custos Friedrich Nehls“ 10 Thaler für das Orgelspiel.  
In den Akten finden sich danach immer wieder Hinweise auf Reparaturen und Säuberungen der Orgel von verschiedenen Orgelbaufirmen der Region.
Eine Untersuchung der Orgelsubstanz durch die Fa. Schuke, Potsdam 1987 ergab darüber hinaus folgendes:
Die Orgel besitzt eine denkmalwerte Substanz aus dem 3. Viertel des 18. Jahrhunderts und diese Substanz weist eindeutig auf die Wagner-Schule hin.  
Da Seedorf im Gebiet des Wagnerschülers Gottlieb Scholtze (Neuruppin/Potsdam) liegt und außerdem in direkter Nachbarschaft mit Lenzen und der dortigen Gottlieb-Scholtze-Orgel, dürfen wir davon ausgehen, dass die Seedorfer Orgel auch dem Wagnerschüler Gottlieb Scholtze zuzuordnen ist.
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.
1.Korinther 16,14
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