Unsere Kirchen > Die Heiligen der Wootzer Kapelle
Florian …
„Heiliger Sankt Florian,
verschon mein Haus,
zünd‘ andre an.“
Ein Spruch, der manchem beim Hören des Namens dieses Heiligen einfällt. Aber in der Hagiographie ist er grade nicht der Feuerteufel, sondern derjenige, der von katholischen Gläubigen bei Feuer- und Wassergefahr, aber auch bei Sturm, Dürre, Unfruchtbarkeit der Felder angerufen wird.
Im Altar der Wootzer Kapelle sehen sie Florian ganz rechts außen in der oberen Reihe.
Wer war Florian, der hier mit dem typischen Kübel Wasser, den er über einem brennenden Haus ausschüttet, zu sehen ist, der auch der Schutzheilige aller Feuerwehrleute, aber auch aller Kaminfeger, Seifensieder, Weinbauern und Bierbrauer wurde?
Florian wurde im 3. Jhr. in Österreich nordwestlich von Wien geboren, war Veteran des römischen Heeres (daher auch seine Darstellung in der Rüstung) und lebte nach seiner Pensionierung im heutigen St. Pölten. Einige Quellen sagen, dass er aus dem Dienst ausscheiden musste, weil er Christ wurde.
In der Zeit der Verfolgung der Christen unter Kaiser Diokletian (303/04 n. Chr.), besuchte er eine Gruppe Gefangener in Lorch an der Enns, getreu der alten christlichen Praxis Gefangene im Gefängnis zu besuchen, um sie moralisch und im Glauben zu stärken. Dort wurde er verhaftet und als er seinen Glauben an Christus bekannte, gefoltert, geschlagen, zum Tode verurteilt und mit einem Mühlstein um den Hals von einer Brücke gestürzt und in der Enns er-tränkt.
Seit dem 7. Jhr. wird er vornehmlich in Niederösterreich und Oberbayern verehrt; in altbayrischen Litaneien (um 800) wird er erwähnt.
Wie auch in vielen anderen Legenden um Christen, die für ihren Glau-ben starben, gibt es auch bei Florian (der entsprechend seinem Sterbeort bald „Florian von Lorch“ genannt wird), Geschichten, die ihn und seine spätere Heiligsprechung erklären. So erklärt eine Legende die Sache mit dem Wasserkübel, den er über einem brennenden Haus ausschüttet:
Einem Köhler wurde bei einem schweren Sturm ein Teil seines Meilers aufgerissen, so dass Flammen hervorschossen und den Köhler ergriffen. Als er drohte in das Feuer zu fallen, rief er in großer Not: „Sankt Florian, du hast im Wasser den Märtyrertod erlitten, sende mir nun Wasser zu Hilfe und rette mein Leben.“ Sogleich stürzten Wassermassen auf das Feuer und der Köhler wurde errettet.